Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Skiklub Ladis und der Jubiläumsfeier im Jahr 1987 wurde von Robert Klien eine Festschrift verfasst. In ihr ist die ganze Geschichte des Skiklubs von der Gründung im Jahr 1912 bis 1987 genau und ausführlich dokumentiert.
Ladis auf der Sonnenterrasse, einer der schönsten Orte Tirols, ist uraltes Siedlungsgebiet. Am Rande des malerisch gelegenen Dorfes auf dem Sonnenbalkon des obersten Inntales erhebt sich wie aus dem Felsen gewachsen die Burg Laudeck. Neben Funden aus der Zeit der Urnenfeldgräber haben auch die Römer ihre Spuren hinterlassen. Namhafte Forscher meinen, dass dort wo die Burg steht, bereits ein römischer Wachturm vorhanden war – mit Sicherheit führte nämlich die Römerstraße durch Ladis. Die lange Sonnenscheindauer und das für die Höhenlage von 1.200 m äußerst milde und gesunde Klima sowie gut nutzbare Gründe ließen bereits damals eine beträchtliche Siedlung entstehen, die 1220 n. Chr. erstmals urkundlich als „Laudes“ erwähnt wurde. Von 1282 bis in 17. Jahrhundert war die Burg Laudeck Sitz eines weiten Teiles des oberen Inntales umfassenden Gerichtssprengels.
Nach einer alten Überlieferung entdeckte der Hirte Nikolaus Schederle 1212 n. Chr. die Sauerbrunnquelle in Obladis. Fürsten und Kaiser lobten das gesunde Wasser durch Jahrhunderte und heute noch wird es für Trinkkuren und als beliebtes Mineralwasser verwendet. Die herrliche Lage, die einmalig schöne Landschaft, die tolle Aussicht in Kombination mit dem alten Ortskern samt seinen prächtigen Häusern und nicht zuletzt der Sauerbrunn brachten schon früh den Fremdenverkehr nach Ladis. Kaum mehr in einem Tiroler Ort findet man noch so traditionelle und originelle Bausubstanz mit jahrhundertealtem Häuserschmuck. Das alttirolerische, rätoromanische Element ist unverkennbar dominierend. Betrachtet man die sanften Hänge und Wiesen um Ladis, so ist es nicht verwunderlich, dass auch der Wintersport früh Einzug hielt. Dazu hat vor allem auch das um die Jahrhundertwende in voller Blüte stehende Hotel in Obladis (1972 abgebrannt) beigetragen. Fortschrittlich denkende Menschen in Obladis und im Kurhaus Ladis haben schon um 1900 erkannt, dass der Kurgast nicht nur im Sommer, sondern auch in der überaus erfrischenden Winterluft Bewegung wünscht. Aus diesen Überlegungen entstand auch der Skiklub Ladis. Viele Impulse gingen in dieser Zeit von Obladis, besonders von der Familie Schumacher, aus.
In den ersten Monaten des Jahres 1912 war die Gründung des Skiklubs Ladis vollzogen. Im Vorwort zum „Skiführer durch die Samnaungruppe“ (bearbeitet von Dipl.-Ing. Leo Handl 1913/14, herausgegeben vom Hotel Obladis) ist zu lesen: „Die ersten Nachrichten über Skitouren in der Samnaungruppe sind in der Skichronik 1910 von Hans Handl zu finden. Auf diese Anregung hin hat der Winterbesuch in dieser Gegend bedeutend zugenommen.“ Die Wiege des Skisportes auf der Sonnenterrasse liegt ohne Zweifel im malerisch gelegenen Ladis-Obladis. Ladis zählt aufgrund seines Sauerbrunnvorkommens mit Obladis zu den ältesten Fremdenverkehrsorten Tirols. Die Sauerbrunn- und Schwefelquellen schätzten auch die durstigen Wintersportler, schreibt Handl. Im oben erwähnten Skiführer wird geschrieben, dass das Kurhaus in Ladis 12 heizbare Zimmer habe und ein Skiübungsplatz in der Nähe sei. Als Skiführer wurde Johann Heiseler vom Skiklub Ladis empfohlen.
Das Hotel in Obladis hatte zur gleichen Zeit bereits 130 Betten und eine für damalige Verhältnise topmoderne Infrastruktur, samt eigener Post- und Telegraphenstation, elektrischer Beleuchtung, Rodelbahnen, einem großen Eis- und Eisschießplatz, einer Sprunghügelanlage sowie mehreren Skiübungsplätzen und war Ausgangspunkt großer und kleiner Skitouren. Auch Skikurse wurden bereits angeboten. Dr. Hermann Schumacher von Obladis wird als tatkräftiger Pionier genannt. Man bedenke, dass die Nachbarorte Serfaus und Fiss damals noch völlig bäuerliche Siedlungen fast ohne Fremdenverkehr waren!
Von Obladis aus gab es bereits vor dem 1. Weltkrieg markierte Skitouren. Handl beschreibt die Tour ins Urgtal: „Von Obladis her auf schönem Waldweg durch Fichten- und Zirbenwald der Markierung folgend in 3,5 bis 4 Stunden zur Urgalpe“. Ferner lobt er die Abfahrt vom Schönjöchl nach Obladis, auch wegen ihrer prächtigen Aussicht.
Die Klubleitung lag vor dem 1. Weltkrieg wahrscheinlich in den Händen von Johann Heiseler. Besonders in dieser Zeit, aber auch noch bis in die 20er-Jahre waren die Lader aufgrund Ihrer Ausbildung und Skifahrerkenntnisse die „Herren“. Burschen und Männer aus Fiss und Serfaus wurden vorwiegend lediglich als Träger eingesetzt. Während des Krieges von 1914-1918 wird die Vereinstätigkeit ziemlich geruht haben, auch unmittelbar danach waren die Zeiten schlecht. Man gab jedoch nicht auf und kurbelte die Tätigkeit des Skiklubs wieder an.
1921/22 war Otto Heiseler Obmann, ihn löste Hans Schumacher ab. Am 1. Jänner 1924 hatte der Skiklub Ladis, der Mitglieder aus Ladis, Obladis und Prutz umfasste, wieder eine neue Leitung bekommen. Am 6. Jänner beriet diese über ein Preis-Skifahren, dabei war auch Skilehrer Kower anwesend und erteilte der Klubleitung gute Ratschläge. Das Preis-Skirennen fand am 13. Jänner um 14.00 Uhr statt. Startpunkt war Obladis, der Lauf führte an der Villa vorbei bis zum „geklobenen Stein“ am oberen Fisser Weg, dort Abfahrt bis ins Ziel in den Gütern nächst der „Setzgasse“ (die Setzgasse ist die heutige Dorfeinfahrt, von Ried kommend). Das Nenngeld betrug 10.000 Kronen. 17 Herren und eine Dame nahmen am Rennen teil. Im Ziel gab es heißen Tee, für die sechs besten Rennläufer Preise. Leider wurde nicht aufgeschrieben, wer dieses Rennen gewonnen hat.
Die erste vollständig erhaltene Mitgliederliste des Skiklubs Ladis stammt aus dem Vereinsjahr 1923/24, dabei fällt auf, dass 9 Mitglieder aus der Gemeinde Prutz stammen und auch Gäste bereits als Mitglieder aufscheinen (insgesamt 50). Wir wissen, dass bald nach der Gründung des Skiklubs Ladis der 1. Weltkrieg 1914 ausbrach und in der Zeit bis zum Beginn der 20er-Jahre das Vereinsleben sicher gelitten hat. Die regelmäßigen Aufzeichnungen im Skiklubbuch beginnen für das Vereinsjahr 1923/24. Schriftführer Lehrer Huter schreibt u.a.: „Über persönliches Verlangen des Herrn Hans Schumacher, der im Veeinsjahr 1922/23 die Obmannstelle inne hatte, wurde eine Neuwahl vorgenommen.“ Die Mitglieder des Klubs in Ladis, Obladis und Prutz wurden davon früh genug in Kenntnis gesetzt. Obmann Schumacher war zur Wahl nicht erschienen, so mussten Kassier Engelbert Heiseler sowie die Beisitzer Alois Senn, Daniel Heiseler und Bürgermeister Schranz die Wahl leiten. Da nach fünfmaligem Wählen immer noch kein Obmann gekürt werden konnte, musste das Los entscheiden; es fiel auf Daniel Heiseler. Zu Schriftführern wurden Lehrer Huter und Alois Senn gewählt, Kassier verblieb Engelbert Heiseler. Zu Beisitzern wurden Hans Schumacher, Ing. Antoschek und Wilhelm Kirschner bestimmt. Der Mitgliedsbeitrag für ausübende Mitglieder betrug 10.000 Kronen, für nicht ausübende Mitglieder 5.000 Kronen. Nach einer kurzen Ansprache des neuen Obmannes wurde die Hauptversammlung geschlossen.
Im Vereinsjahr 1924/25 änderte sich in der Klubleitung nichts, es wurde festgesetzt, dass Jugendliche unter 18 Jahren keinen Mitgliedsbeitrag zu bezahlen brauchten. Auf dem Höhepunkt der Inflation nach dem Krieg ist es nicht verwunderlich, dass die Mitgliedsbeiträge kräftig hinaufgesetzt werden mussten. Es zahlten nun ausübende Mitglieder 20.000 Kronen, Fremde 50.000 Kronen und unterstützende Mitglieder von 100.000 Kronen aufwärts – man muss aber bedenken, dass zur damaligen Zeit um 100.000 Kronen nicht viel zu bekommen war.
Auch ein Klubabzeichen gab es schon. Es zeigte einen Skispringer vor einer Bergkulisse. Einheimische konnten es um 20.000 Kronen, Fremde um 50.000 Kronen erwerben. Den damals landes- und bundesweiten Arierbestimmungen kam auch der Skiklub Ladis nicht aus und Personen jüdischer Abstammung durften in den Klub nicht aufgenommen werden, Romanen Slawen und Engländer nur dann, wenn es erhebliche Vorteile brachte. Es ist aber in der Klubgeschichte nichts bekannt, dass es diesbezüglich jemals zu Schwierigkeiten oder Auseinandersetzungen kam. Wahrscheinlich nahm man es in Ladis doch nicht so genau; es ist bewiesen, dass sich auch später der Skiklub nicht an nationalsozialistischen Kundgebungen beteiligte. Mehrere Anregungen zur Förderung des Skisportes und zum Zusammenhalt sollten das Vereinsleben fördern. Der Skilehrer Ernst Lomberger aus Innsbruck erklärte sich bereit, den Lader Burschen kostenlos Unterricht im Skisport zu erteilen. Schriftführer Huter berichtet weiters, dass das Vereinsjahr 1925 sehr eintönig verlaufen sei. Wegen des schneearmen Winters konnte man weder ein Skirennen noch ein Preisrodeln veranstalten. Der Mitgliedsbeitrag an den Landesverband betrug 420.000 Kronen. Aus einer weiteren Ausgabe ist ersichtlich, dass auch ein Skiball stattfand. Im Vereinsjahr beklagte der Klub den Tod des ersten Schriftführers, Lehrer Huter. Es folgte die Umstellung auf die Schilling-Währung, in der Vereinskasse befanden sich immerhin S 394,90.
1927/28 sind nur mehr 28 Mitglieder verzeichnet, wegen des schlechten Besuches der Jahreshauptversammlung entfielen der Jahresbericht und die Neuwahlen. Für das folgende Jahr scheinen 43 Mitglieder auf, die fast alle an der Hauptversammlung am 2. Dezember 1928 teilnahmen. Einige Gäste aus Wiesbaden, Erfurt und Berlin waren dem Verein beigetreten. Als Vertreter für die Auswärtigen (Prutz; Fiss) wird Karl Röck aus Fiss angeführt. Im Interesse des Fremdenverkehrs wurde auf die Notwendigkeit des Skiklubs hingewiesen. Man sollte auch die Bewohner zu freundlichem Entgegenkommen „erziehen“ und mit den Kurhäusern gedeihlich zusammenarbeiten. Zum neuen Obmann wurde lng. Meinrad Schumacher, zum Kassier Josef Heiseler und zum Schriftführer Josef Stocker gewählt. Im Interesse einer guten Zusammenarbeit sollte der Ausschuss durch Beiräte erweitert werden. Der Obmann-Stellvertreter Engelbert Schranz fungierte auch als Sportwart. Beiräte waren: Josef Achenrainer, Robert Kirschner, Dir. Hans Schumacher, Daniel Heiseler (Alpinvertreter), Karl Röck, Fiss (Vertreter der Auswärtigen). Festsetzung der Beiträge für 1928/29: Ausübende Mitglieder S 5.-, Unterstützende Mitglieder S 2,50, Jugendliche S 0,50. Auswertige Mitglieder (Freunde und Gönner, die ihren Wohnsitz nicht in Ladis oder Obladis hatten) mussten nun einen einmaligen Beitrag von S 20.- bezahlen, das Abzeichen erhielten sie umsonst. Die Hoteldirektoren von Obladis und Ladis, Hans und Meinrad Schumacher, durften Freunde und Gönner nach eigenem Ermessen in den Klub aufnehmen. In der Jahreshauptversammlung vom 23. November 1929 im Kurhaus Bad Ladis legte Obmann lng. Meinrad Schumacher sein Amt zurück, ihm folgte Dir. Hans Schumacher. Die übrigen Funktionen blieben gleich.
Das bedeutendste Ereignis im Vereinsjahr 1929/ 30 war die Teilnahme an den Tiroler Skimeisterschaften in Nauders. Der Skiklub Ladis entsandte folgende Vertreter: Franz Schumacher, Franz Heiseler, Adolf Hann, Anton Heiseler, Anton Köhle, Josef Stocker und Rudolf Kirschner. Für die Fahrt der sieben Rennläufer zur Kampfstätte und zurück stellte dankenswerter Weise die Kuranstalt Obladis das Auto gratis zur Verfügung. Für die Verpflegung gab es vom Verein für das „Fähnlein der sieben Aufrechten“ keinen Zuschuss. Das gute Abschneiden bei der Tiroler Skimeisterschaft erfreute dann den ganzen Klub: Anton Heiseler errang den vierten und Adolf Hann den fünften Platz. Jeder erhielt ein schönes Bild mit Erinnerungsinschrift. Adolf Hann beteuerte noch jahrelang „Wenn ich nicht gestürzt wäre und einen Ski verloren hätte, dann hätte ich den ersten Preis gemacht!“.
Skibälle fanden in Ladis und Obladis statt. Engelbert Heiseler verkaufte 20 Stück Vereinsabzeichen; vom Preisrodeln blieb ein Überschuss von S 4.-, für das Kriegerdenkmal konnte man sogar S 50.- spenden.
Von der Versammlung vom 14. Dezember 1930 wird berichtet, dass man Führer- und Trägerlohn einheitlich festsetzte: für eine Tour von Obladis zur Oblader Skihütte erhielt der Führer S 15.-, der Träger S 10.-. Man bedenke, dass es damals im Skiklub Ladis bereits drei geprüfte Führer gab! Mehrere Männer werden namentlich als Träger aufgezählt. Die Einteilung dieser oblag Engelbert Kirschner. Obmann war Hans Schumacher.
Die Lage der Rennteilnehmer wurde verbessert: Bei Teilnahme an einem Skirennen im Bezirk Landeck zahlte die Vereinskasse S 10,– pro Mann als Verpflegungskosten. Das Auto für die Hin- und Rückfahrt stellte die Kuranstalt Obladis kostenlos zur Verfügung.
Aus einer Pressenotiz ist zu entnehmen, dass am 15. Dezember ein paar Vorboten der Skiwelt eingetroffen sind.
Erstmals lesen wir 1930 (28. Dezember) von einer Fuchsjagd. Für die nicht Eingeweihten die Erklärung, wie eine solche vor sich geht: Start und Zielgebiet werden festgelegt. Das Ziel lag häufig in der Nähe des Dorfes. Meistens zwei gute Skifahrer machen die Füchse. Diese tragen zum Kennzeichen Mützen, geziert mit einem Fuchsschwanz. Damit sich die Füchse in dem bestimmten Startgebiet verstecken können, erhalten sie für den An- oder Aufstieg einen gewissen Vorsprung. Sie versuchen natürlich, ihre Spur zu verwischen. Wenn die verfolgende und jagende Meute der Skifahrer einen Fuchs entdeckt, braust er der Meute davon, dem Ziel entgegen. Wer ihm die Fuchsmütze entreißt, erhält dann einen Preis. Kommt ein Fuchs ungefangen ins Ziel, so ist er der strahlende Sieger.
Interessant ist, dass 1930 die Bezeichnung Skiklub Ladis-Obladis vorkommt. Fuchs bei der Altmannschaft war Daniel Heiseler, bei der Jungmannschaft Gebhard Tschiderer. Die Jagd dauerte ca. 1,5 Stunden und hatte vom Faltrijöchl ihren Ausgang. Obwohl Rudolf Kirschner den alten Fuchs schon gefangen glaubte, wurde noch weiter gelaufen und Josef Köhle hatte ihn schließlich endgültig erwischt – den Jungfuchs fing Josef Walzthöni aus Prutz. Die Fänger erhielten dann am 11. Jänner 1931 im Kurhaus die Preise.
Die Vereinsleitung veranstaltete am 6. Jänner 1931 ein Preis-Skifahren für eine Jung- und Altmannschaft. Die Mitglieder beteiligten sich sehr zahlreich. Folgende Strecke steckten die Brüder Franz und Pius Schumacher aus: Von der Wolfsgrubenbrücke zum Faltrijöchl, zur Villa Tivoli, nach Obladis und durch die Wolfwiesen ans Ziel beim Haus des Peter Thöni.
1. Adolf Hann (22,56 Min.)
2. Franz Heiseler (24,26 Min.)
3. Engelbert Kirschner (24,57 Min.)
Am Abend bei der Preisverteilung zeigten die Rennläufer erfreute und zufriedene Gesichter. Der Skiball am gleichen Abend brachte Einnahmen von S 128,45, die Ausgaben für die Musik, Skifahrerpreise, Schnäpse, Rauchwaren und Seidenbänder beliefen sich fast ebenso hoch.
In den dreißiger Jahren arbeitete der Skiklub sehr aktiv, es fanden mehrere Rennen und Fuchsjagden statt. Die beliebtesten Rennstrecken waren vom Faltrijöchl – Hagla-Egg – Pardatscher Bühel bis zum Setzmahd oder Faltrijöchl – Obladis – Einfahrt zu den Wolfwiesen bis zum Haus Thöni. Die Rennstrecken wiesen also nicht nur Abfahrten sondern auch Anstiege auf und stellten an die Läufer beachtliche Anforderungen. Mit den ersten Preisen nahm man es, laut mündlichen Berichten, nicht immer so genau, denn es soll vorgekommen sein, dass Läufer, die auf der Strecke von später startenden überholt wurden, dennoch den ersten Preis erhielten. Wie mag das wohl zugegangen sein? Auch Sprungschanzen in den Wolfwiesen, im Tal (Weg nach Piss) und in Obergoajes (Nähe Beginn des Sesselliftes) erfreuten sich bei den Lader Skikanonen großer Beliebtheit. Oft kamen englische Gäste aus Obladis als Zuschauer und gaben zur Belohnung und Aneiferung den jungen, mutigen Springern ihre Lunchpakete. Als Hauptübungsgebiet für das Skifahren benutzte man die Pill und das Faltrijöchl. Da es für die jungen Burschen in der damals wirtschaftlich schwierigen Zeit nicht leicht war, ein paar Skier zu kaufen, erhielt so mancher von Franz Schumacher Skier geschenkt.
Die Schumacher-Hütte beim Komperdell bildete den Ausganspunkt für zahlreiche Skitouren. Die Hütte wurde noch vor dem Kölner-Haus in den zwanziger Jahren erbaut. In den dreißiger Jahren war Frau Maria Tschiderer mehrmals für 14 Tage oder etwas länger Köchin auf der Hütte, die als Tourenstützpunkt fallweise bewirtschaftet war. Hausmeister war Anton Pöder.
Noch bevor die Schumacher-Hütte und das Kölner-Haus standen, verwendete man die Bergwerkshütten im Laustal als Tourenstützpunkte. Gebhard Tschiderer, ein verwegener Skisportler, nahm auch an Rennen in Serfaus (Kölner-Haus – Waldabfahrt) teil. Slalomrennen fanden öfters auf den Wolfwiesen statt. 1935 ist aus einem Presseartikel (17. – 25. März) festgehalten: „Die Kuranstalt Obladis hatte während des Winters guten Zuspruch an Gästen bis in die letzte Zeit. Da nun der Schnee vergeht, verzieht sich auch der Wintersportler“. Vom selben Jahr ist aus einem anderen Zeitungsartikel ersichtlich, dass um Neujahr Bundeskanzler Dr. Schuschnigg in Obladis auf Urlaub weilte und sich eine Woche auf der Übungswiese dem Skisport widmete.
Die 1.000-Mark-Sperre legte den blühenden Fremdenverkehr lahm und damit erschlaffte auch die Tätigkeit des Skiklubs wieder für einige Zeit. Während des Zweiten Weltkrieges fanden noch Kinder- und Jugendrennen statt (vom Pardatscher- oder Urschbühel, von den Langenwiesen). Die Rennstrecke wies einige Richtungstore auf, sonst durfte man nach freier Spur fahren. Treffpunkt zum Skifahren für Kinder und Jugendliche war das Setzmahd. Daniel Heiseler gab bei Gelegenheit öfters Anleitungen zum Skifahren. Wurde ein Torlauf ausgesteckt, musste jeder seine Skistöcke hierfür hergeben. Am Sonntag ging man gerne auf den Pardatscher-Bühel.
In Obladis veranstaltete man kleine Gästeskirennen, aber der Skiunterricht für Gäste wurde immer seltener benötigt. Gebhard Tschiderer war im Langlauf Meister vom zweiten Bataillon 136 der zweiten Gebirgsdivision in Norwegen. Gegen Ende des Krieges weiß niemand mehr etwas über die Tätigkeit des Skiklubs, ebenso auch nicht über die Zeit bis 1961.
Skifahren ging man nach dem Krieg aber bald wieder recht fleißig. Jung und alt stiegen oft an Sonntagen bis Frommes auf, um der Faszination des weißen Sportes zu huldigen. Die Skischule wurde wieder aktiv(er), aber der Skiklub schlief weiter. Im Vereinsregister der Bezirkshauptmannschaft Landeck scheinen weder Obmann noch Mitglieder auf. Gebhard Tschiderer nahm 1948/49 an einem Rennen in Serfaus teil, wurde aber nicht vom Klub, sondern von der Gemeinde als Teilnehmer gemeldet. Hans-Peter Schumacher steckte öfters für die Kinder auf „Lawåles“ einen Torlauf aus und gab Tipps zum Skifahren. Nach dem Krieg führten mehrere Schmuggelrouten bis nach Compatsch (Samnaun). Schmuggeln war man auch in der Not der dreißiger Jahre gegangen. Von Ladis bis nach Compatsch – da braucht es Könner im Skilauf und gute Kondition. Geschmuggelt haben die Verwegenen hauptsächlich Kaffee und Sacharin.
In den 50er-Jahren nahm der Fremdenverkehr allmählich einen guten Aufschwung. In einem Presseartikel vom 12. Dezember 1951 wird über die Errichtung eines Skiliftes (gemeint ist der auf dem Lungenbühel) in Ladis folgendes berichtet: „Die Neuschneelage, die von 1.200 m aufwärts durchaus befriedigend ist, führte zur Beschleunigung der Aufstellung des neuen Skilifts Ladis… Der Betrieb des Schleppliftes, dessen Geschwindigkeit eine hundertprozentige Sicherheit gewährleistet, soll bis 16. Dezember aufgenommen werden“. Für die weitere Entwicklung des Skisportes in Ladis war dieser Lift bedeutungsvoll.
Erst 1961 wurde der Skiklub wieder zum Leben erweckt. Aus den Akten des Vereinsregisters der Bezirkshauptmannschaft Landeck geht hervor, dass am 12. März 1961 die Wiedergründung des Skiklubs Ladis erfolgte. Als Proponenten dafür zeichneten Franz Hafele, Hans Tschiderer und Anton Netzer. Der Verein führt den Namen „Skiklub Ladis“ und hat seinen Sitz in Ladis. Die Tätigkeit des Vereines erstreckt sich auf das Gebiet Ladis-Obladis. Die Eingabe erfolgte am 31. März 1961 und mit Bescheid der Sicherheitsdirektion vom 5. April 1961 wurde die Wiedergründung genehmigt.
Der Vereinsvorstand setzte sich zusammen aus:
Obmann: Franz Hafele
Obmann-Stellvertreter: Anton Netzer
Schriftführer: Hans Tschiderer
Kassier: Pius Stocker
Zum wiedergegründeten Skiklub fehlte aber der Zulauf. Bestand zu wenig Interesse? Lagen die Mängel beim Vereinsvorstand, in der Mitgliederwerbung oder in der Zusammenarbeit mit der Skischule? Wahrscheinlich fehlte es überall ein bisschen. Inwieweit der Vereinsvorstand bis 1966 Änderungen erfahren hat, konnte nicht eruiert werden. Obmann blieb Franz Hafele, dies ist aus dem Vereinsregister der Bezirkshauptmannschaft Landeck ersichtlich. In der Epoche von 1961-1966 fehlte es am notwendigen Schwung, es wurden wenige Aktivitäten gesetzt, aber immerhin ließ man die alten „Fuchsjagden“ wieder aufleben.
Mit dem Vereinsjahr 1966/67 beginnen wieder regelmäßige Aufzeichnungen im Skiklubbuch, das Pius Stocker rettete (er fand es bei seinem Onkel). Bei der Jahreshauptversammlung am 26. Oktober 1966 waren der bisherige Obmann Franz Hafele und zahlreiche Wintersportbegeisterte aus Ladis anwesend.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis:
Obmann: Johann Köhle
Obmannstell-Vertreter: Otto Heiseler
Schriftführer: Mathias Neier
Kassier: August Kirschner
Auf Antrag des Kassiers wurde als erstes eine Geldsammlung durchgeführt. Das Ergebnis war erfreulich. Durch eine Werbeaktion erfolgte die Aufstockung des Mitgliederstandes auf 72. Einige Jugendliche wurden dem Tiroler Skiverband angeschlossen. Aus dem Vereinsskirennen gingen trotz Unstimmigkeiten wegen der Zeitnehmung als Sieger hervor: Elisabeth Kathrein (Mädchen), Erwin Krismer (Burschen), Burgl Kirschner (Damen), August Kirschner (Herren) und Mathias Neier (Allgemeine Herrenklasse).
Die Preise wurden aus der Vereinskasse und von der Gemeinde finanziert. Die Wahlen für das Vereinsjahr 1967/68 brachten keine Veränderungen. Zum Jugendwart wurde Mathias Neier, zu Beiräten Anton Netzer, Raimund Schranz, Walter Tschiderer und Albert Schwarzmann bestellt. Der Bezirksvertreter des TSV, Fritz Kurz, einige Gemeinderäte und zahlreiche Vereinsmitglieder waren zur Jahreshauptversammlung am 29. November 1967 erschienen.
Das Vereinsskirennen (Riesentorlauf von den Langenwiesen ins Dorf) nahm einen ausgezeichneten Verlauf. Drei Kampfrichter aus Zams überwachten das Rennen und leiteten die Zeitnehmung, die Sieger waren Burgl Kirschner (Damen), Edwin Heiseler (Burschen), Walter Tschiderer (Altherren) und der Tagesbeste Wolfgang Juen (Herren). Beim lustigen Er- und Sie-Skirennen gingen Gebhard Tschiderer und Elisabeth Kathrein als Sieger hervor. Der Skiball galt als die schönste Tanzveranstaltung der Saison.
In der Jahreshauptversammlung vom November 1968 gab es in der Führungsspitze folgende Änderung:
Obmann: Adolf Erhart
Obmann-Stellvertreter: Anton Netzer
Jugendwart: Wolfgang Juen
Neuer Beirat: Meinrad Senn
Mit der Bezirksmeisterschaft für Schüler war auf den Verein eine große Aufgabe zugekommen. 119 Schüler und neun Australier kämpften erstmals in Ladis um Punkte und Preise. Der Riesentorlauf war auf den Langenwiesen, der Torlauf auf den Wolfwiesen ausgesteckt und beide Strecken waren in ausgezeichneter Verfassung. Durch die Unterstützung der Gemeinde und Herrn Dr. Kuen (Kurhotel Obladis) erhielten Schüler und Betreuer kostenlos das Mittagessen. Die Preisverteilung fand am frühen Abend im Hotel Bad Ladis statt. Der Er- und Sie-Skirennlauf war für Teilnehmer und Zuschauer ein wahres Gaudium (Sieger: Karin Tschiderer und Mathias Neier).
Zur Nachwuchsförderung gab es ein Schülerskirennen; in den einzelnen Klassen siegten Christl Erhart, Barbara Kirschner, Toni Schranz, Norbert Tschiderer und Friedrich Peer. Auch das Vereinsskirennen wurde wieder eine gut organisierte Veranstaltung; es gewannen in der Jugend Edwin Heiseler, bei den Damen Burgl Kirschner, bei den Altherren Walter Tschiderer und in der allgemeinen Herrenklasse Manfred Tschiderer. Der Skiklubball fand im Kurhotel Obladis statt. Im Rodelrennen gab es heftige Kämpfe auf der Strecke vom Razil ins Dorf. In der Rennrodelklasse siegte Adolf Erhart, auf der Volksrodel Max Senn und bei den Damen Mali Sonnweber.
Im Vereinsjahr 1969/70 wählte die Vollversammlung Hermann Falkner zum Schriftführer. Adolf Erhart wurde als Obmann bestätigt, er arbeitete unermüdlich und mit großem Engagement an der Spitze für den Skiklub. Weiters wurde 1969 von der Generalversammlung beschlossen, das Vereinsgeschehen demselben Ausschuss auf die Dauer von drei Jahren (bis 1972) zu überlassen. In der Vorstandssitzung vom 19. Dezember 1969 kam zustande, dass die Skischule Ladis-Obladis die Betreuung der Jugend übernimmt. Hermann Schöpf trainierte die Jugend kostenlos zweimal wöchentlich. Toni Netzer übernahm die Organisation, August Kirschner stellte sich als Jugendtrainer zur Verfügung. Fremdenverkehrsverband und Gemeinde sicherten finanzielle Hilfe zu. Zum Abschluss der Sitzung mundete den Funktionären gewiss der Hirschbraten, den Meinrad Senn und Otto Heiseler spendiert hatten.
Zum Zwecke der besseren Ausbildung und zum Sammeln von Erfahrungen schickte man Kinder auf Trainingskurse und zu Rennen in andere Orte. Bei der Bezirks-Jugendmeisterschaft in Fiss konnte man mit den Ergebnissen nur einigermaßen zufrieden sein und es zeigte sich, dass noch viel Trainingsarbeit vonnöten war. Das Er- und Sie-Skirennen hatte internationale Besetzung (38 Paare) und als glückliche Sieger konnten am Abend bei Musik und Tanz in Obladis die Wienerin Eva Schwarzenbrunner und der Franzose Robert Dumond die Preise in Empfang nehmen. Das Schülerskirennen wurde als Torlauf auf den Wolfwiesen durchgeführt. 35 Paare beteiligten sich am Nachtrodelrennen, das Rosl Stocker und Alois Heiseler gewannen. Das offizielle Rodelrennen fand auf der Strecke Neuegg-Ladis statt. Beim Skiklubrennen am 15. März 1970 herrschte schlechtes Wetter, aber viele kämpften auf den Langenwiesen bis Ladis um Bruchteile von Sekunden. Die Skischule Ladis-Obladis hatte den Lauf ausgesteckt. Tagesbester wurde Mathias Neier.
Im Vereinsjahr 1970/71 wurde ein neues Klubabzeichen eingeführt. Damals lautete der Beschluss, es um 25 Schilling zum Kauf anzubieten; ferner wurde eine Stoppuhr angeschafft. Es ist lobenswert, dass die ursprüngliche Schreibweise „Skiklub“ beibehalten wurde, daher blieb es wie beim alten Abzeichen bei der Abkürzung „SKL“. Mittlerweile verwendet der Skiklub Ladis wieder das alte Logo von 1924/1925 in leicht modernisierter Form.
Skischulleiter Hermann Schöpf erklärte sich bereit, zum Training der Schulkinder den Skilehrer Edwin Heiseler jeden Samstag freizustellen. Der Fremdenverkehrsverband unter Obmann Franz Hafele trug die daraus entstehenden Kosten. Bei der Jugendmeisterschaft am 17. Jänner 1971 in Serfaus errangen Alexander Hann den vierten und Roland Peer den fünften Platz. Die Bezirks-Schülermeisterschaft brachte für die Lader schöne Erfolge: Im Riesentorlauf erzielte Barbara Kirschner den ersten (Bezirksschülermeisterin) und im Torlauf Christl Erhart den zweiten Rang. Das Er-und Sie-Nachtrodelrennen gewannen Willi Hammerle und Annelies Kirschner. Im Er- und Sie-Skirennen gingen Roland Peer und Edeltraud Netzer als Sieger hervor. Beim Schülerskirennen durften erstmals auch Kinder unter sechs Jahren starten. Für die Kleinen wurde auf dem Lungenbühel und für die Größeren auf den Wolfwiesen ein Torlauf gefahren. Wegen Schneemangels konnte die Bezirks-Schülerskimeisterschaft 1972 in Ladis nicht durchgeführt werden, sie wurde stattdessen in Serfaus ausgetragen. Barbara Kirschner und Christl Erhart errangen in ihrer Altersklasse achte Plätze. Das schon traditionelle Er- und Sie-Skirennen fand auf dem Lungenbühel statt, wo Elisabeth Kathrein und Mark Meegdenburg als Sieger hervorgingen. Beim Schülerskirennen auf den Wolfwiesen fuhr Raimund Wolf Tagesbestzeit. Die Preisverteilung fand im Cafe Tyrol (später bekannt als „Kupferspieß“) statt.
Dass man mit der Vereinsführung zufrieden war, bestätigte die Neuwahl vom 18. November 1972, denn es wurde der alte Vorstand wieder gewählt. Gemeinde und Fremdenverkehrsverband versprachen, die Kosten für das Planieren der Skiabfahrtspiste zu übernehmen. Weiters sicherte Bürgermeister Meinrad Senn zu, 40 rote und 40 blaue Riesentorlaufflaggen zu spendieren. Für das Kinder- und Schülertraining stellten sich Walter Röck und Burgl Kirschner zur Verfügung. Das Schülerskirennen 1973 fand guten Zuspruch; die besten Läuferinnen und Läufer wurden in diesem Jahr zu mehreren Rennen in Tirol geschickt. Es gab einige Male gute Plätze im Vorderfeld, z. B. in Inzing beim Jugendpokal-Riesentorlauf der Schüler (Barbara Kirschner vierter, Thomas Kirschner zweiter Platz). Ein Nacht-Rodelrennen (Sieger: Paul Kirschner und Marlies Netzer), die Klubmeisterschaft (Tagesbester: Edwin Heiseler), ein Rodelrennen, das Er- und Sie-Skirennen (Sieger: Joachim Wagenbach und Burgl Kirschner) und ein Nacht-Rodelrennen (Sieger: Edeltraud Netzer und Edwin Heiseler) rundeten die rege winterliche Vereinstätigkeit ab.
In der Jahreshauptversammlung vom 24. November 1973 wurde einstimmig beschlossen, den Mitgliedsbeitrag für Erwachsene auf S 80,-, für 26 Schüler und Jugendliche auf S 30,- zu erhöhen. Walter Röck und Burgl Kirschner trainierten wieder die Kinder und Jugendlichen und betreuten sie bei Rennen. Schüler und Jugendliche wurden zu mehreren Rennen entsandt. Besonders gute Ergebnisse brachten Christl Erhart, Barbara Kirschner und Karin Falkner. Die zwei guten Rennläufer Klaus Wolf und Georg Peer fielen in dieser Saison durch Beinbrüche aus. Beim Er- und Sie-Rodelrennen sowie beim Nacht-Rodelrennen beteiligten sich jeweils 26 Paare. Das Er- und Sie-Skirennen bestritten 35 Paare. Das Bezirks-Schülertestrennen musste im Jänner 1974 wegen Lawinengefahr um eine Woche verschoben werden. 150 Läuferinnen und Läufer waren am Start, das Rennen wurde zur vollen Zufriedenheit abgewickelt, Barbara Kirschner errang den zweiten und Christl Erhart den dritten Platz. Für die musikalische Umrahmung bei der Preisverteilung im Hotel Bad Ladis sorgten die „Schloßgeister“. Tagesbester bei der Klubmeisterschaft wurde Meinrad Senn jun.. Die Er- und Sie-Rennen auf Skiern und Rodeln hatten zu dieser Zeit einen festen Platz in der Geschichte des Skiklubs Ladis und erfreuten sich stets großer Beliebtheit. Die hervorragenden Plätze eins und drei eroberten Manuela Senn und Karin Falkner beim Bezirks- Kindertestrennen in Ladis. In der Jugendklasse bestachen Barbara Kirschner und Christl Erhart. Das Schüler-Skirennen ging bei reger Beteiligung gut über die Piste. Meinrad Senn jun. holte sich zum zweiten Male den Titel eines Klubmeisters. Bei der Preisverteilung am Abend war die „Ritterstube“ bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Neuwahlen in der Jahreshauptversammlung brachten wenig Änderung, auf Albert Schwarzmann fiel die Kassierstelle, einige Junge rückten als Beiräte nach. Dem langjährigen Mitarbeiter August Kirschner wurde Dank und Anerkennung ausgesprochen. Toni Netzer erklärte sich bereit, die Funktion eines Gerätewartes zu übernehmen. Der Mitgliedsbeitrag erfuhr eine Erhöhung von S 10,-, August Kirschner schenkte dem Skiklub eine Geldkassette. Meinrad Senn jun. erklärte sich bereit, die Kinder halbtägig zu trainieren. Selbstverständlich wurde wieder ein Kinder- und Schülerskirennen durchgeführt.
Als großen Tag für Ladis bezeichnete Schriftführer Hermann Falkner den 15. Februar 1976, denn der Klub richtete die Bezirks-Betriebs-Skimeisterschaften aus. 42 Firmen des Bezirkes mit 61 Gruppen zu je drei Personen beteiligten sich am Rennen, das in drei Läufen ausgetragen wurde. Die Preisverteilung im Hotel Bad Ladis nahmen Bürgermeister August Öttl und der Abgeordnete zum Nationalrat, Hugo Westreicher, vor. Die „Schloßgeister“ sorgten für Stimmung und Musik. Beim Klubrennen vom Pardatscher Bühel gab es auch eine Gästeklasse. Klubmeisterin wurde Barbara Kirschner, Klubmeister Alexander Hann. Bei den Bezirks-Schülerskimeisterschaften errang Karin Falkner den ersten und Waltraud Heiseler den fünften Platz. Ab dem Vereinsjahr 1976/77 sollte laut Beschluss das Er- und Sie-Skirennen jeweils am 1. Jänner stattfinden. Das Nacht-Rodelrennen am 30. Dezember 1976 verzeichnete eine Rekordbeteiligung von 38 Paaren. Beim Er- und Sie-Skirennen waren ebenso viele Paare am Start, darunter auch einige Maskierte. Die Sieger wurden durch eine Richtzeit ermittelt. Bei der Preisverteilung in der „Ritterstube“ gelangte ein von den Wirtsleuten gespendeter, schön garnierter Schweinskopf zur Versteigerung.
Am 23. Jänner 1977 organisierte der Skiklub Ladis das Bezirks-Kinderskirennen (zwei Durchgänge vom Pardatscher Bühel). Den Ehrenschutz hatten Nationalrat Hugo Westreicher und Bürgermeister August Öttl inne. Das Rennen stand unter der Gesamtleitung von Obmann Adolf Erhart. Bei den Kindern weiblich I errang Petra Netzer den ersten, bei den Kindern weiblich II Petra Stocker den fünften Platz. Das diesjährige Schülerskirennen fand beim Sessellift statt. Karin Falkner und Leo Netzer erkämpften Meisterwürden. Einen klubinternen Höhepunkt bedeutete der Fackellauf vom Lungenbühel. Die Sieger wurden durch eine Richtzeit ermittelt. Wegen des gerade herrschenden starken Windes war es nicht leicht, die Fackeln in Brand zu halten. Sportlicher Höhepunkt für die Mitglieder war stets die Klubmeisterschaft. Die zwei Läufe vom Pardatscher Bühel wurden von Skischulleiter Vinzenz Klotz ausgesteckt. Den Titel einer Klubmeisterin errang Waltraud Heiseler, die des Klubmeisters einmal mehr Meinrad Senn jun.. Bei der Preisverteilung im „Gasthof Rose“ wurde Herrn und Frau Müller das goldene Ehrenzeichen für ihre Verdienste um den Skiklub verliehen. Toni Netzer und August Kirschner erhielten für langjährige Mitarbeit das silberne Ehrenzeichen. Skiklub und Schützenkompanie meisterten die Organisation des ersten Pontlatzblock-Schützen-Skirennens vom Pardatscher-Bühel bravurös.
In der Jahreshauptversammlung vom 17. Dezember 1977 dankte Bezirksvertreter Walter Hauser im Namen des Tiroler Skiverbandes und des Bezirksverbandes dem Skiklub Ladis für seine Tätigkeit. Der Bürgermeister und der Obmann des Fremdenverkehrsverbandes sprachen dem Klub ebenfalls ihren Dank aus. Die Vollversammlung beschloss, den Mitgliedsbeitrag für Erwachsene auf S 100,-, für Jugendliche auf S 50,- zu erhöhen. Das Er- und Sie-Rodelrennen fand auf dem Fiss-Weg statt, das Er- und Sie-Skirennen musste hingegen wegen Schneemangels abgesagt werden. Ein Dankeswort gebührt Barbara Kirschner, denn sie hatte im vergangenen Winter die Kinder kostenlos trainiert. Für das Wintertraining 1977/78 engagierte man Edwin Heiseler und Meinrad Senn jun.. 40 Startberechtigte nahmen eifrig beim Schülerskirennen teil. Schülermeisterin wurde Waltraud Heiseler, Schülermeister Leo Netzer. Unter Leitung von Obmann Adolf Erhart fand auf dem Pardatscher-Bühel auch wieder das traditionelle Klubrennen statt, wo sich Barbara Kirschner und Georg Peer bei der Preisverteilung als aktuelle Klubmeisterin bzw. Klubmeister feiern lassen konnten. Die zahlreichen Preise waren fast alle von Gönnern des Skiklubs spendiert worden. Der Skiklub überreichte an diesem Abend an Adolf Erhart für zehnjähriges engagiertes Wirken als Obmann die Verdienstmedaille in Gold. Unter Ehrenschutz von TSV-Vizepräsident Mag. Kurt Leitl und Bürgermeister August Öttl fand das Bezirks-Kinder-Cuprennen statt. Evi Schwarzmann errang bei den Kindern I den dritten Platz. Die Preisverteilung im Hotel Bad Ladis verschönte die Musikkapelle. Einige Kinder nahmen auch an Cuprennen in Flirsch und Fließ teil.
Im Vereinsjahr 1978/79 erfolgten wieder Neuwahlen, die wenig Änderungen brachten. Volksschuldirektor Siegfried Krismer wurde zum Kassier gewählt, sonst blieb der Vorstand gleich. Beiräte: Heinrich Althaler, Barbara Kirschner, Meinrad Senn jun., Walter Röck und Herbert Köhle. Die Funktion des Gerätewartes fiel an Walter Röck. In drei Ausschusssitzungen besprach man die Pläne für die Aktivitäten in diesem Winter. Zum gemeinsamen Training der Kinder auf der Sonnenterrasse 28 entsandte man drei Kinder nach Serfaus, der Klub übernahm die Liftkosten. An den Bezirks-Kinder-Cuprennen nahmen einige teil, Karin Falkner errang einen vierten Platz. Beim Schülerskirennen am 11. Februar 1979 wurden Karin Falkner und Andreas Heiseler Schülermeister. Das Er-und Sie-Skirennen musste wegen Schneemangels unterbleiben. Ein Er- und Sie-Nachtrodelrennen wurde auf verkürzter Strecke durchgeführt, es siegten Roberta Faber und Raimund Wolf jun.. Am Klubskirennen (25. Februar 1979) beteiligten sich 94 Läufer, darunter 42 Gäste. Die Strecke vom Pardatscher Bühel war in zwei Durchgängen zu bewältigen. Die Zeitnehmung erledigte – wie schon öfters – Bruno Raich aus Landeck. In der Gästeklasse siegten Petra Kulimann und Ulrich Stiler. Klubmeisterin wurde Barbara Kirschner, Klubmeister Georg Peer. Bei der Preisverteilung erhielt Hermann Falkner die Verdienstmedaille in Silber für zehnjährige Tätigkeit als Schriftführer. Erwin Krismer hatte in diesem Winter siebenmal die Kinder trainiert und zweimal bei Rennen betreut. Herr Linser spendierte dem Klub ein neues Zielband.
In der Jahreshauptversammlung vom 17. November 1979 gab es einige Anregungen, so z. B. versprach Skischulleiter Vinzenz Klotz, die Kinder jeden Sonntag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr zu trainieren. Walter Röck sollte die Kinder während der Woche gegen Bezahlung trainieren. Erwin Krismer versprach, im Bedarfsfalle auszuhelfen. An den Fremdenverkehrsverband stellte man den Antrag um eine finanzielle Zuwendung. Schülermeisterin wurde Petra Netzer, Schülermeister Andreas Heiseler. Der Skiklub fasste den Beschluss, dass nur solche Läufer für die Klubmeisterschaft startberechtigt sind, die ihren ordentlichen Wohnsitz in Ladis haben. Alle anderen Läufer sollen in Gästeklassen starten. Karin Falkner und Johannes Röck errangen die Meisterwürde.
Für den Winter 1980/81 stellte die Skischule jeden Samstag einen Skilehrer zum Training. Die Kosten von S 500,- für eine Woche trugen je zur Hälfte der Skiklub und die Skischule. Die üblichen Er- und Sie-Rennen wiesen eine gute Beteiligung auf. Einige Kinder nahmen an Cuprennen teil und errangen Plätze zwischen sieben und zehn. 108 Kinder aus dem Bezirk starteten beim Cuprennen vom Pardatscher Bühel. Die Preisverteilung bei der Talstation wurde von der Musikkapelle umrahmt. Klubmeisterin 1981 wurde Barbara Kirschner, Klubmeister Leo Netzer. Ruth und Herbert Müller (Ehrenmitglieder), Frau Wagenbach und Vinzenz Klotz erhielten Ehrungen für besondere Verdienste um den Skiklub Ladis.
Die turnusmäßigen Neuwahlen 1981/82 brachten nur die Änderung, dass Franz Wolf zum Obmann-Stellvertreter und auf Anregung von Bürgermeister Mathias Neier Leo Netzer als Jugendvertreter neu gewählt wurden. Anton Netzer war im Skiklub lange Obmann-Stellvertreter und ließ sich nicht mehr wählen. Obmann Adolf Erhart sprach ihm den Dank aus. Willi Heiseler übernahm den Posten des Gerätewartes. Der Film „Nostalgie im Schnee“ gefiel allen Versammlungsteilnehmern. Die Er- und Sie-Rennen fanden guten Anklang. Das sechste Pontlatz-Block-Schützen-Skirennen wurde in Ladis ausgetragen, Skiklub und Schützen meisterten diese Aufgabe vortrefflich. Die Klubmeister 1982 waren Barbara Kirschner und Toni Schranz. Das Schülerskirennen und die anschließende Preisverteilung im Cafe „Hubertus“ blieb vielen gut in Erinnerung. In der Jahreshauptversammlung vom 19. Dezember 1982 dankte (wie schon so oft) Obmann Adolf Erhart seinen Mitarbeitern und Bürgermeister Mathias Neier sprach dem Skiklub ebenfalls seinen Dank für die rege Tätigkeit im vergangenen Jahr aus. Bezirksvertreter HOL Christian Senn regte ein gemeinsames Training der Kinder von Ladis, Fiss und Serfaus an. Die Er- und Sie-Nachtrodel- und Skirennen waren wieder bestens organisiert. In der Ausschusssitzung besprach man die Pläne für weitere Rennen.
Eines der größten Rennen in der damaligen Geschichte des Skiklubs war gewiss das Bezirks-Feuerwehrskirennen am 13. Februar 1983. Es meldeten sich 231 Starter. Bei schönem Wetter wurde das Rennen reibungslos abgewickelt. Die Würde einer Klubmeisterin 1983 erkämpfte Petra Netzer, die des Klubmeisters Martin Röck. Den Titel einer Schülermeisterin errang Anja Kathrein, den des Schülermeisters Richard Kirschner. Für 1983/84 bestellte die Vollversammlung Walter Kirschner zum Schüler- und Jugendtrainer. In diesem Winter wickelte der Skiklub zwei Er-und Sie-Nachtrodel- sowie ein Skirennen ab. Beim Skiklubrennen waren 91 Läufer am Start, Karin Falkner und Johannes Röck fuhren die besten Zeiten. Obmann Adolf Erhart und Toni Netzer sen. erhielten bei der Siegerehrung in der Laudegg-Klause das silberne Ehrenzeichen des Tiroler Skiverbandes. Eine lobenswerte Auszeichnung, zu der man nur gratulieren kann! Der Klub verlieh an Bürgermeister Mathias Neier das silberne und an Hermann Falkner das goldene Ehrenzeichen. Das Schülerskirennen brachte Monika Jenewein und Richard Kirschner als Meister hervor. Die notwendigen Neuwahlen brachten im Vereinsvorstand keine Änderung, einige Beiräte zogen neu in das Gremium ein.
Im Winter 1984/85 waren die Schneeverhältnisse so schlecht, dass das Kindertraining zum Großteil auf dem Kaunertaler Gletscher abgewickelt und das Klubrennen in Fiss durchgeführt werden musste. Drei Kinder-Cuprennen wurden beschickt (Kaunertal, Fendels, Serfaus). Der Ausschuss hielt fünf Sitzungen und mehrere Besprechungen ab. Das Er- und Sie-Skirennen und das Schülerskirennen musste diesen Winter wegen Schneemangels komplett entfallen. Zwei Er- und Sie-Nachtrodelrennen gelangten hingegen zur Austragung. Die Klubmeister 1985 waren Karin Falkner und Martin Röck. Bei der Siegerehrung erhielt Edwin Heiseler das silberne Verdienstzeichen des Klubs. In der Jahreshauptversammlung vom 15. Mai 1985 begrüßte Obmann Adolf Erhart alle Erschienen und gab die Tagesordnung bekannt. Die Kassa hatten Max Senn und Arnold Röck überprüft und für in Ordnung befunden. Bürgermeister Mathias Neier gab bekannt, dass 1988 in Ladis das Gemeinde-Cuprennen durchgeführt wird. Obmann Adolf Erhart dankte Walter Kirschner für das durchgeführte Wintertraining.
Für den Winter 1985/86 erklärten sich Norbert Tschiderer und Martin Röck bereit, Trainingskurse abzuhalten. Der Ausschuss war fünfmal zu Sitzungen zusammengekommen. Am Er- und Sie-Skirennen (1. Jänner 1986) beteiligten sich 19 Paare, Sieger: Tanja Tas und Gerhard Falkner. Am 19. Jänner 1986 wurde für die Fußballer aus Ladis, Fiss und Serfaus ein Skirennen durchgeführt. Das Schülerskirennen am 23. Februar 1986 erfreute sich wieder eines regen Zulaufes, ebenso das Er- und Sie-Nachtrodelrennen am 27. Februar 1986. Beim Klubrennen am 2. März 1986 holte sich Martin Röck den Titel eines Klubmeisters, Karin Falkner den einer Klubmeisterin. Für Veranstaltungen im Jubiläumsjahr „75 Jahre Skiklub Ladis“ fanden bereits mehrere Ausschusssitzungen und Besprechungen statt.